Komik in der Klassik? Am 12. Juni gastierten Angelika Kirchschlager und Alfred Dorfer auf der Bühne des Theater im Park und ließen zwei komplett verschiedene Welten dramaturgisch aufeinander prallen. Die Schnittmengen der Klassik und der Komik liefern das Potential für das Bühnenprogramm "Tod eines Pudels", benannt nach einem Werk von Ludwig van Beethoven.
Die "Sensibilität" in der Kulturbranche
Angelika Kirschlager plaudert aus dem Nähkästchen und erzählt über ihre, teils skurrilen, Anfänge als Sängerin und mit den damit verbundenen zahlreichen Castings. Die wohl bedeutendsten und prägendsten Erfahrungen, unter anderem in Klagenfurt, werden satirisch nachgespielt. Alfred Dorfer brilliert in gewohnter Manier mit der Inszenierung von unterschiedlichsten Jury Charakteren, welche Angelika Kirchschlager im Laufe ihrer Karriere begegnet sind.
Dorfer singt und spielt Klavier - Goa ned so schlecht
Auch Alfred Dorfer nimmt das Publikum mit auf eine Reise in seine Vergangenheit, nämlich direkt in seine Kindheit. Er musste, so behauptet er, nämlich Klavierunterricht nehmen. Die Klavierperformance ließ jedoch, wie erwartet, zu wünschen übrig, denn Dorfer gesteht: „Mein Gehör ist relativ“. Bei seiner Darbietung überzeugt er jedoch gewaltig selbstironisch, sodass man sich kurz nicht sicher ist, ob da nicht doch Otto Waalkes auf der Bühne ist. Angelika Kirchschlager gibt Alfred Dorfer sogar kurz Gesangsunterricht vor Publikum, die darauffolgende Performance ist erstaunenswert, denn Dorfer singt „Goa ned so schlecht“.
Ein Liederabend und Richard Wagner
Alfred Dorfer schildert seine ersten Erfahrungen mit Musik als junger Bub. Dabei geht der Satiriker auf einen Liederabend und eine Inszenierung von Richard Wagner ein, die ihm die Liebe zur Musik beinahe vermiest hätte. Bei zweitem hat er in frühen Jahren leider nichts verstanden, doch seine Wissbegierigkeit ist ihm trotzdem geblieben. Die Hoch,- und Tiefstatusrollen der beiden Protagonisten, im Bezug auf Musik, sind bei dieser einzigartigen Show aufgelegt und machen das Ganze so interessant.
Fazit
Das Publikum erlebt ein schönes Wechselspiel und Ineinandergreifen von Operngesang und Komik. Angelika Kirchschlager verzaubert das Publikum mit zahlreichen Gesangseinlagen, phasenweise sogar "unterstützt" von Alfred Dorfer, der mit seiner Satire über sich selbst und über die beiden Branchen eine schöne Leichtigkeit hinein bringt. Die musikalische Untermalung liefert Florian Krumpöck am Klavier.
Autor: René Liball
Fotocredit: Manfred Gartner
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