Im Kunsthistorischen Museum ist seit 20. September die Ausstellung "Idole & Rivalen - KünstlerInnen im Wettstreit" zu sehen. Es wird gezeigt, wie KünstlerInnen der Renaissance und des Barocks miteinander konkurrierten und in welcher Weise die Antike als Vorbild herangezogen wurde.
Zurück zum Ursprung
Der Gedanke des Wettstreits war bereits in der Antike fest in den Köpfen der Menschen verankert. In der Renaissance und im Barock wurde diese Tradition wiederaufgenommen. Es entstand beispielsweise eine Konkurrenz um wichtige Aufträge, welche Künstler zu Höchstleistungen antrieben. Im 18. Jahrhundert verlagerte sich der Wettstreit unter anderem in Kunstakademien.
Leonardo gegen Michelangelo
In der Schau wird auch die Konkurrenz zwischen Leonardo und Michelangelo thematisiert. Beide Künstler erhielten den Auftrag, eine berühmte Schlacht im Ratssaal des Palazzo Vecchio in Florenz Anfang des 16. Jahrhunderts zu verewigen. Schlussendlich wurde jedoch keines der Wandgemälde vollendet. Sichtbar gemacht wird dies hier anhand der Gegenüberstellung der Gemälde "Kampf um die Standarte" von Rubens sowie "Schlacht von Cascina" von Aristotile.
Sofonisba Anguissola und Lavinia Fontana
Nicht immer gingen künstlerische Wettbewerbe in eine Konkurrenz über. Dies beweisen die Selbstporträts von Sofonisba Anguissola und Lavinia Fontana. Im Jahr 1578 sollte Lavinia ein kleinformatiges Selbstbildnis anfertigen, welches neben einem Selbstporträt von Sofonisba Anguissola ausgestellt werden sollte. Lavinia Fontana brachte ihrem Vorbild vor allem Anerkennung und Wertschätzung entgegen.
Fazit
"Idole & Rivalen - KünstlerInnen im Wettstreit" ist eine sehr spannende und gelungene Ausstellung, die zeigt, wie sehr KünstlerInnen miteinander in Konkurrenz traten und sich auch gegenseitig inspirierten. Es werden nicht nur Gemälde einander gegenübergestellt, sondern auch Skulpturen. Zudem können die ausgestellten Werke von den BesucherInnen mit einem Votingticket beurteilt werden. Dieser partizipative Charakter verleiht der Schau einen zusätzlichen Reiz und macht sie äußerst sehenswert.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredit: KHM Museumsverband, Skulpturensammlung
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