Das Volkstheater hat am 24. September mit Goethes Klassiker "Faust" die neue Spielzeit eröffnet. Die Inszenierung stammt von Kay Voges, der gemeinsam mit dem Live-Fotografen Marcel Urlaub den Bühnenraum in eine Licht- und Dunkelkammer verwandelt.
Ein opus magnum
In dem großen zweiteiligen Werk "Faust" brachte Goethe eine Vielzahl seiner Gedanken und Erfahrungen unter. An der Tragödie arbeitete er sein ganzes Leben lang. Es umfasst 12.000 Verse und präsentiert sich in einer endlos scheinenden Weite. Als Leser steht man vor zahlreichen Figuren, Szenen, Reflexionen und Bildern.
Was ist der Kern der Tragödie?
Die Beantwortung dieser Frage ist möglich über die Figuren und deren Rollen im Stück. Im Zentrum steht der ewig rastlose Wissenschaftler Faust, der Menschen als Marionetten und Zeit als Pfand sieht. Der teuflische Mephisto kann als Gegenspieler von Faust gesehen werden. Gretchen wiederum ist das Unschuldige und Schöne im Moment des Verderbens.
Augenblick, verweile doch
Neben den Figuren spielt auch das Licht eine wichtige Rolle. Dazu hat Goethe genaue Anweisungen gegeben. Die meiste Zeit sollte eine eher finstere und trübe Stimmung vorherrschend sein, welche immer wieder von Lichteinfällen durchbrochen wird. Es ist wie der Blitz beim Fotografieren, welcher die Gegenwart erhellt und gleichzeitig festhält.
Fazit
Kay Voges hat aus Goethes Tragödie eine schrille und einzigartige Inszenierung geschaffen. Kunstvoll wird hier der klassische Stoff in die Gegenwart transferiert. Dazwischen werden immer wieder ikonische Passagen aus dem Werk wiedergegeben. Zu erwähnen ist auch die Live-Fotografie von Marcel Urlaub, welcher das Geschehen auf der Bühne und im Publikumsraum festhält. Selten hat man Faust so gesehen! Alles in allem ist es durchaus einen Besuch wert.
FotoCredit: Franzi Kreis
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