Am 17. Februar feierte "In den Alpen // Après les Alpes" in der Inszenierung von Claudia Bossard Premiere im Volkstheater. Es handelt sich hierbei um die Zusammenführung von zwei politisch brisanten Texten von Elfriede und und Fiston Mwanza Mujila.
Schuld war Fakir
In ihrem Stück "In den Alpen" setzte sich Elfriede Jelinek mit dem Kapruner Bergbahnunglück auseinander, bei dem im November 2000 um die 155 Menschen ihr Leben verloren haben. Die Schuld wurde einem Heizlüfter der Marke Fakir zugeschoben.
Anklage
Jelinek untersucht anhand ihres Textes die Frühgeschichte des Alpenlandes und geht weiter zum Massentourismus. An einer geisterhaften Talstation treffen Figuren aufeinander, welche den 155 Todesopfern nun eine Stimme geben und anklagen.
Die Zukunft der Alpen
Fiston Mwanza Mujila untersucht die Herkunftsgeschichte des österreichischen Alpenkosmos und fragt sich, was im post-alpinen Zeitalter passieren könnte. Welche Folgen treten auf, wenn plötzlich neue Rohstoffe in den Alpen gefunden werden?
Fazit
Claudia Bossard führt in "In den Alpen // Après les Alpes" zwei politisch brisante und sprachlich außgewöhnliche Texte zu einem neuen Stück zusammen. Wir befinden uns zunächst in einer geisterhaften Talstation, die sich immer mehr auflöst, bis die Figuren vor einer fast leeren Bühne agieren. Aus der Aufarbeitung eines Unglücks der Vergangenheit wird in einem fließenden Übergang eine alpine Utopie geschaffen.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredit: Marcel Urlaub
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