Am 18. März feierte "Katharsis" von Dead Centre Premiere im Akademietheater. Nach "Alles, was der Fall ist" und "Die Traumdeutung von Sigmund Freud" ist es die dritte Arbeit des Regie- und Autorenduos für das Burgtheater.
Menschliche Körper
Der Ausgangspunkt ist hier Olga Tokaczuks Roman "Unrast". Darin sind sowohl die lebenden, als auch die toten Körper der Menschen ständig in Bewegung. Sie werden beschaut, gehen verloren und werden seziert.
Ein Ausstellungsobjekt
Mmadi Make, später auf den Namen Angelo Soliman getauft, wurde von SklavenhändlerInnen verschleppt und stieg in der Habsburgermonarchie zu einem hohen Diener auf. Nach dem Tod wurde sein Leichnam zu einem Ausstellungsobjekt präpariert.
Würdevolle Bestattung
In Tokaczuks Text werden drei Briefe von Josephine Soliman erwähnt. In ihren Schreiben sucht darum an, den Leichnam ihres Vaters Angelo Soliman würdevoll bestatten zu dürfen. Als eine Antwort ausbleibt, verwandelt sich ihre Bitte in Zorn.
Fazit
Mit "Katharsis" ist Dead Centre eine spannende und lehrreiche Inszenierung gelungen. Die SchauspielerInnen geben die Geschichte von Angelo Soliman in mehreren Kapiteln wieder, beginnend mit dem Herz bis hin zu den Gedärmen. Ein komplexes Thema wurde hier dank einer raffinierten Erzähl- und Darstellungsweise gut verständlich gemacht.
Autorin: Isabel Victoria
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