· 

100 Missverständnisse unter und über Juden - Jüdisches Museum Dorotheergasse

Im Jüdischen Museum in der Dorotheergasse ist seit 30. November die Sonderausstellung "100 Missverständnisse über und unter Juden" zu sehen. Darin spürt man den Missverständnissen, die sich seit Jahrzehnten etabliert haben, nach, sucht nach deren Ursprüngen und hinterfragt sie.

 

Von Stereotypen und anderen Klischees

In dieser Ausstellung geht es hauptsächlich um sprachliche und moralische Grenzüberschreitungen. Zudem werden philosophische Vorurteile fokussiert, die im Gegensatz zum Antisemitismus bisher kaum behandelt wurden. Vorurteile sollen nicht aufgeklärt werden, sondern werden aus einer künstlerischen und historischen Sicht betrachtet.

 

Romantische Verkitschung des Judentums

Die Suche nach dem Echten und Wahren führte oftmals zur Sehnsucht nach einem authentisch wirkenden Judentum. Aus dieser romantischen Vorstellung entwickelten sich Vorurteile, wie etwa Eigenschaften, die als "typisch jüdisch" bezeichnet werden. In der Ausstellung befasst man sich in diesem Kontext vor allem mit positiven Zuschreibungen.

 

Moralische Überschreitungen

Einen weiteren Themenblock bilden Überschreitungen die jüdische Lebensrealität betreffend. Diese haben zur Folge, dass Juden und Jüdinnen immer wieder als Projektionsfläche von moralischen und politischen Kennzeichnungen herhalten müssen. Diese Charakterisierungen werden oft von außen getroffen, die von jüdischer Seite eher mit Verwunderung wahrgenommen werden.

 

Fazit

Das Jüdische Museum in der Dorotheergasse gibt in der aktuellen Sonderausstellung einen guten Überblick über Missverständnisse die jüdische Kultur betreffend. Dies wird in sieben Kapitel aufbereitet, welche wiederum insgesamt 100 Aussagen über das Judentum beinhalten. Wir treffen hier auf Yentl, Kabbala, Sigmund Freud oder israelitische Soldatinnen. Abgerundet werden diese Informationen mit Gemälden, Fotografien oder kurzen Videos.

 

Autorin: Isabel Victoria

 

FotoCredit: Ouriel Morgensztern

Kommentar schreiben

Kommentare: 0