Im Sigmund Freud Museum ist bis April 2024 im Schauraum die Installation "Eyes I Ochi" zu sehen. Diese so genannten "Fenster zur Seele", die uns zum "Innehalten" bringen sollen, wurden 2016 in einem kleinen Dorf in der Nähe der Stadt Lwiw entwickelt.
Verarbeitung
In einem kleinen Dorf unweit der Stadt Lwiw (deutsch: Lemberg) in der Ukraine wird Kindern in den Sommerwochen eine Unterkunft in dem 2015 gegründeten "Postir RaDity", dem "Raum der Kinderfreude", zur Verfügung gestellt. Dort wird ihhen die Möglichkeit geboten, sich den traumatischen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zu stellen. Das Projekt wird von PsychotherapeutInnen, MusikerInnen oder PhilosophInnen begleitet, um Kriegsgefährdungen entgegenzuwirken.
Kaleidoskop
Dieses Fotoprojekt im Schauraum in der Berggasse 19 konfrontiert seine BesucherInnen mit einem Kaleidoskop von Kinderblicken sowie dem Bemühen um eine bessere Zukunft. Mit Fragen der Kriegsbewältigung beschäftigte sich auch Anna Freud. Sie legte den Fokus auf die Erfiorschung von Angstzuständen und wie der Verlust von nahen Verwandten auf die Psyche der Kinder einwirkte.
Rehabilitation
Anna Freud, die Tochter von Sigmund Freud und Kinderanalytikerin, gründete einst Kriegskinderheime in London, um einen Ort der Vegangenheitsbewältigung sicherzustellen. Dasselbe Anliegen haben auch die PsychotherapeutInnen Yuliya Vynnytska, Mykola Vynnystky oder Oleksandr Filts in der Ukraine. Sie wollen damit den jüngsten Opfern des Kriegs einen Ort zur Rehabilitation bieten.
Fazit
"Eyes I Ochi" ist ein berührendes Foto-Projekt im Schauraum des Sigmund Freud Museums, das uns zum Nachdenken anregen soll. Die Kinderaugen, die "Fenster der Seele" blicken uns direkt an und durchdringen uns mit ihrem Blick. Sie fordern uns somit zum Innehalten auf.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredit: Oliver Ottenschläger
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