· 

Superjuden - Jüdische Identität im Fußballstadion - Jüdisches Museum Dorotheergasse

Im Jüdischen Museum in der Dorotheergasse ist noch bis 14. Jänner 2024 die Sonderausstellung "Superjuden - Jüdische Identität im Fußballstadion" zu sehen. Darin wird der Frage nachgegangen am Beispiel von fünf Wiener und europäischen Fußballvereinen nachgegangen, was einen Klub "jüdisch" macht.

 

Sinn, Gemeinschaft und Identität

Fußball, von einigen als schönste Nebensache der Welt betrachtet, ist sowohl für die SpielerInnen selbst als auch für deren Fans sinn-, gemeinschafts- und identitätsstiftend. Die Geschichte einiger europäischer Fußballklubs wurde von Errungenschaften jüdischer Spieler oder Trainer geprägt, die maßgeblich zur Verbreitung des Sports beigetragen haben.

 

Jüdische Sportbewegung in Wien

1909 wurde der SC Hakoah gegründet, der bis heute als Vorreiter der jüdischen Sportbewegung in Wien gilt. Der Verein entstand als Reaktion auf den Ausschluss der jüdischen Bevölkerung aus Sportvereinen, die sich bereits vor 1938 auf "Arierparagraphen" beriefen. Neben dem SC Hakoah gab es weitere zionistisch geprägte Sportvereine, die 1938 mit dem "Anschluss" aufgelöst wurden.

 

Partisan*Rothschild

In der Ausstellung wird unter anderem auch der First Vienna Football-Club 1894, der in Zusammenhang mit dem Haus Rothschild steht, genauer unter die Lupe genommen. Die Gründung wurde bereits von Nathaniel Mayer Freiherr von Rothschild finanziell unterstützt, der gemeinsam mit einigen anderen jüdischen Funktionären die Geschichte des Vereins prägte. In der Zwischenkriegszeit etablierte sich der First Vienna FC 1894 zu einem herausragenden Klub, der auch auf europäischer Ebene Erfolge verzeichnen konnte.

 

Fazit

In dieser aktuellen Ausstellung gibt das Jüdische Museum einen guten Einblick in die bis dato wenig bekannte jüdische Geschichte von fünf Wiener und europäischen Fußballklubs, nämlich First Vienna FC 1894, FK Austria Wien, FC Bayern München, Ajax Amsterdam sowie Tottenham Hotspur. Dies wird mit einem Blick auf die Fankultur ergänzt, durch die das Erbe der jeweiligen Klubs auf unterschiedliche Weise erhalten wird.

 

Autorin: Isabel Victoria

 

FotoCredit: Jüdisches Museum München

Kommentar schreiben

Kommentare: 0