Im Kunsthistorischen Museum ist noch bis 14. Jänner 2024 die Ausstellung "Raffael - Gold & Seide" zu sehen. Ausgehend von Raffaels Tapisserien wird hier ein Einblick in die flämische Tapisserieherstellung der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gegeben.
Ein Symbol für Würde und Macht
Schon im Mittelalter gehörten Tapisserien zum fixen Bestandteil im Auftreten der Fürsten und waren ein Symbol für Würde und Macht. Diese monumentalen Wandbehänge dienten vor allem zur Repräsentation und Propaganda.
Der Einfluss von Papst Leo X.
Im 16. Jahrhundert bildete sich in Brüssel ein eigener niederländisch-flämischer Stil in der Tapisseriekunst heraus. Einen äußerst wichtigen Impuls zur Weiterentwicklung lieferte der Papst Leo X., der 1515 den italienischen Maler Raffael mit den Entwürfen für eine zehnteilige Tapisserieserie beauftragte. Darauf sollten das Leben sowie die Wundertaten der Apostel Petrus und Paulus dargestellt werden.
Anlehnung an Fresken
Raffael war bereits ein angesehener Künstler, als er mit der Gestaltung der Tapisserien betraut wurde. Er lehnte die Entwürfe an seine Fresken im Vatikanischen Palast an. Es waren unter anderem sein idealidiertes Menschenbild sowie die Ausdrucksstärke der Figur, welche die Tapisseriekunst der darauffolgenden Jahrzehnten nachweislich prägten.
Fazit
In dieser aktuellen Schau gibt das Kunsthistorische Museum einen Einblick in die faszinierende Welt der Tapisserien. Dies wird anhand von Raffaels Einfluss auf andere Künstler, wie Pieter Coecke van Aelst oder Michiel Coxcie präsentiert. Erwähnenswert sind beispielsweise Arbeiten wie “Die Schule von Athen” oder “Der wunderbare Fischzug”. Abgerundet wird dies unter anderem mit einem Video über die Herstellung von Tapisserien.
FotoCredit: KHM-Museumsverband
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