Am 14. Dezember 2023 fand im Theater in der Josefstadt die Premiere von Samuel Becketts aburden Theaterstücks "Warten auf Godot". Klaus Peymann legt hier, nach "Der deutsche Mittagstisch" und "Der König stirbt", seine dritte Regiearbeit für die Josefstadt vor.
Worauf noch warten?
Mitten im nirgendwo treffen, wie die Tage zuvor, die beiden Landstreicher Wladimir und Estragon an einem Bäumchen aufeinander. Der Grund - sie warten auf den ihnen kaum bekannten Godot. Während Estragon das Warten schon leid ist und abbrechen will, besteht Wladimir darauf, zu bleiben. Vielleicht erscheint Godot doch noch und mit ihm die Erlösung?
Zeitvertreib
Die beiden wartenden Leidgenossen geben nicht auf. Ihre Hoffnungslosigkeit, die in einen möglichen Selbstmord mündet, wird immer wieder von Neuorientierung unterbrochen. Sie entschließen sich einfach weiterhin "nichts zu machen" beziehungsweise sich irgendwie die nicht enden wollende Zeit zu vertreiben.
Laut denken
Es taucht eine jungenhafte Handpuppe auf, um mitzuteilen, dass Godot nicht kommen werde, aber sicher an dem folgenden Tag. Das Warten geht also weiter. Es wird durchbrochen von Pozzo und seinem Lakaien Lucky. Als dieser zu tanzen und "laut zu denken" beginnt, wird kurzzeitig für etwas Abwechslung gesorgt.
Fazit
Samuel Becketts absurdes Stück "Warten auf Godot" ist brandaktuell und auch heute noch von Relevanz. In Zeiten von Krieg oder Pandemien sind wir diejenigen, die auf Erlösung und Rettung warten. Dies wird in der Inszenierung vor allem durch das clowneske Duo Wladimir und Estragon berührend dargestellt, die sich stets zwischen Slapstick und Verzweiflung bewegen.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredit: Philine Hofmann
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