Die Albertina widmet dem österreichischen Maler Gottfried Helnwein anlässlich seines 75. Geburtstages noch bis 11. Februar 2024 eine umfassende Einzelschau. Diese fokussiert sich auf sein Schaffen der vergangenen drei Jahrzehnte.
Reiz- und Tabuthemen
In seinem künstlerischen Oeuvre befasst sich Gottfried Helnwein mit Reiz- und Tabuthemen unserer Zeit. Seine Figuren schockieren - immer wieder sehen wir verletzte Kinder, Mädchen mit Waffen oder missgebildete Föten. Wir werden auch damit konfrontiert, dass sich Mickey Maus und Hitler in einem Bild plötzlich gegenüberstehen. Es kommt zusammen, was unserer Vorstellung nach nicht zusammengehört.
Übersteigerte Wirklichkeit
In den 1980er Jahren wurden Helnweins Werke monumentaler, womit der Künstler seinen Motiven eine besondere Präsenz verlieh. In weiterer Folge will er somit auf die Notwendigkeit seiner Themen hinweisen. Die Figuren zeigen sich ab diesem Zeitpunkt in einer überlebensgroßen und hyperrealistischen Darstellungsweise, die dank ihrer detaillierten Zeichnung letztlich zu einer Übersteigerung der Wirklichkeit beitragen soll.
Das Kind als Sinnbild
Bis heute ist das Kind ein immer wiederkehrendes Motiv in den Arbeiten des Künstlers. Es stellt sich ihm in seiner Reinheit als Sinnbild für Unversehrtheit und Authentizität dar. Laut Helnwein ist das Kind ein Ideal und der Höhepunkt des menschlichen Daseins. In seinen Werken wird die Zerbrechlichkeit jenes Zustandes behandelt sowie die Verletztlichkeit oder Grausamkeiten, mit denen sie ausgesetzt werden.
Fazit
In der aktuellen Personale "Gottfried Helnwein - Realität & Fiktion" wird ein umfassender Einblick in das beeindruckende Werk des Künstlers gegeben. Die thematisch grenzüberschreitenden Bildnisse erscheinen beim ersten Blick wie eine Fotografie, entfalten aber bei genauerer Betrachtung einen einzigartigen malerischen und äußerst detailreichen Stil. Begleitend dazu können die BesucherInnen in einem Video tiefer in die faszinierende Welt von Gottfried Helnwein eintauchen
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredit: Privatsammlung Gottfried Helnwein | Bildrecht Wien, 2024
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