Am 15. Februar fand im Theater Scala Wien die Premiere von Pierre Carlet de Marivaux' Komödie "Der Streit - Eine Untersuchung am offenen Herzen" statt. Die Inszenierung des des Textes stammt von Vanja und Peter Fuchs.
Spiel der Emotionen
Marivaux’ "Der Streit" stellt sich als ein Spiel der Emotionen und sozialen Intrigen dar. Im Fokus stehen die unterschiedlichen Facetten menschlicher Beziehungen. Die ProtagonistInnen, gefangen in einem experimentellen Liebesspiel, sind einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt, das sich zwischen (Selbst) Liebe und Rivalität bewegt.
Ein bizarres Experiment
Der Ausgangspunkt für das Stück ist ein bizarres Experiment eines gelangweilten Fürsten. Darin soll ergründet werden, ob sich bei vollständig isoliert aufgezogenen jungen Menschen das Gefühl der "wahren Liebe" entwickeln kann. Zudem wird hinterfragt, was passiert, wenn weitere ebenso begehrenswerte Menschen in diese Zweisamkeit platzen.
Versuchsanordung
Der ursprünglich als höfisches Lustspiel konzipierte Text ist in dieser Inszenierung schon von Beginn an als eine radikale Sozialstudie, die utopische sowie bizarre Züge hat. Das Geschehen ist voll jugendlicher Naivität und Narzissmus, das zudem von kindlicher Neugier geprägt ist. Es hat aber bei genauerer Betrachtung sadistische Inhalte, die auch heute noch ethische Fragen aufwerfen.
Fazit
Die Inszenierung von "Der Streit" im Scala Wien ist ein spannendes Theatererlebnis, das an Shakespeares "Sommernachtstraum" erinnert. In diesem futuristischen Stück treffen klassische Dramatik und zeitgenössische Interpretation aufeinander. Es besticht durch einen zeitlosen Charakter, der durchaus für eine bereichernde kulturelle Erfahrung sorgt.
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Autorin: Isabel Victoria
FotoCredits: Bettina Frenzel
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