In der Kunsthalle am Karlsplatz ist noch bis zum 17. März 2024 die erste Ausstellung von Denise Ferreira da Silva und Arjuna Neuman mit dem Titel "Ancestral Clouds Ancestral Claims" zu sehen. Im Fokus steht hier der gleichnamiger Film des KünstlerInnen-Duos, der in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Wien entstanden ist. In einer Zusammenführung von Konzeptualismus und sozialer Kritik eröffnen sie den BesucherInnen einen Raum des Nachdenkens und der Reflexion.
Verwobene Realitäten
Die BesucherInnen können in eine Welt eintauchen, in der sich die Grenzen zwischen Materie und Immaterialität sowie Realität und Fiktion verbinden. Denise Ferreira da Silvas multidisziplinäre Ansätze und Arjuna Neumans audiovisuelle Inszenierungen sorgen für eine immersive Erfahrung, die uns dazu anregt, eigene Wahrnehmungen zu hinterfragen. Die Verflechtung von Bildern, Klängen und Konzepten bringt eine künstlerische Erzählung hervor, die sowohl fesselnd, als auch provokativ ist.
Grenzenlose Dialoge
Die Schau ist auch eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Die Beiden experimentieren immer wieder mit dem gleichzeitigen Denken und Wahrnehmen unterschiedlicher Momente. Es sollen Diskussionen über Identität, Machtstrukturen und kollektives Bewusstsein entstehen. Die KünstlerInnen zeigen eine eindringliche visuelle Sprache, die dazu inspiriert, sich aktiv an den Dialogen zu beteiligen und eigene Standpunkte zu reflektieren.
Reise des Windes
In dem Film “Ancestral Clouds Ancestral Claims”, der in der Atacama-Wüste gedreht wurde, wird die Reise des Windes nachgezeichnet, deren klassisches Merkmal die Luft ist. Der Wind durchquert dabei die Sahara bis zum Amazonas und entlang der Pazifikküste. Durch die Symbiose von materieller Realität sowie Stimmen aus dem Off werden Geschichten von Migration und Vertreibung, ebenso von anderen Geographien, erzählt.
Fazit
Die gemeinsame Ausstellung von Denise Ferreira da Silva und Arjuna Neuman in der Kunsthalle am Karlsplatz ist eine Erforschung der Grenzen der Kunst und sozialen Kritik. Die Verbindung von Ferreira da Silvas intellektueller Durchdringung und Neumans kreativer Vielfalt stellt eine einzigartige künstlerische Erfahrung dar. Die Schau kann als eine Aufforderung zur kritischen Reflexion und aktiven Teilnahme an den drängenden gesellschaftlichen Debatten unserer Zeit dienen.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredits: 1: Filmstill, Courtesy der KünstlerInnen
2-5: Abiona Esther Ojo
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