Am 26. Februar 2024 fand im Theater Drachengasse Wien die Premiere von "So forsch, so furchtlos" in der Inszenierung von Valerie Voigt statt. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Andrea Abreu.
Aufwachsen
Zwei Jugendliche, Isora und ein Mädchen, genannt "Shit", wachsen in einem Dorf auf Teneriffa in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihre Eltern bekommen sie eher selten zu Gesicht, da diese am Bau oder als Putzkraft arbeiten. Wenn die beiden Freundinnen nicht gerade sich selbst überlassen sind, werden sie von ihren Großmüttern großgezogen, die manchmal auch gewalttätig sind.
Ein Sommer voller Sehnsucht
In dem Stück begleiten wir das ungleiche Freundinnenpaar entlang eines Sommers, der geprägt ist von Sehnsüchten sowie der Erforschung der eigenen Sexualität. Vor allem Isora nimmt sich kein Blatt vor den Mund und bezeichnet die eigene Großmutter schon mal als "Bitch". Sie schimpfen, drohen Prügel an oder verschicken in Chatrooms verbotene Nachrichten.
Träume
"So forsch, so furchtlos" bewegt sich auf einziartige Weise zwischen einer radikalen Sprache und poetisch angehauchten Bildern. Die Protagonistinnen begeben sich auf Erkundungstour durch das Dorf oder spielen mit Junanito, der den Spitznamen "Juanita Banana" bekommen hat, Barbie. Dazwischen sehnen sie sich aber vor allem danach, endlich schlank zu sein oder sich rasieren zu dürfen. Im Grunde versuchen Isora und "Shit" jedoch nur, sich irgendwie die Zeit zu vertreiben.
Fazit
"So forsch, so furchtlos" im Theater Drachengasse Wien bietet eine scham- und tabulose Exploration der weiblichen Jugend, die mit poetischer Intensität die abenteuerliche Reise der Sexualität durchleuchtet und gleichzeitig mit einem queeren Begehren spielt. Unterlegt von einer mitreißenden musikalischen Begleitung schafft die Inszenierung einen Raum für emotionale Resonanz und Reflexion. Alles in allem ist einfühlsames und tragikomisches Theatererlebnis entstanden.
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Autorin: Isabel Victoria
FotoCredits: Nela Pichl
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