Am 19. April fand mit "Zentralfriedhof" die letzte Premiere dieser Saison im Burgtheater Wien statt. Es handelt sich hierbei um eine experimentelle Stückentwicklung von Herbert Fritsch.
Identitätsstiftend
Der Zentralfriedhof in Simmering wurde 1874 eröffnet und bietet Menschen aller Religionen die letzte Ruhestätte. Mit über 2 Quadratkilometer und 330.000 Grabstellen ist er einer der größten Friedhöfe Europas. Er zählt neben dem Heldenplatz zu einem bedeutenden identitätsstiftenden Ort für Wien.
Parallelwelt
Herbert Fritsch nähert sich diesem Areal bzw. den Toten auf eine außergewöhnlichen Art und Weise an. Der Friedhof wird hierdurch zu einer Parallelwelt mit einem Eigenleben der darin begrabenen berühmten Persönlichkeiten. Es werden aber keine Anekdoten dargeboten, sondern eine Komik, die dem Tod gewissermaßen innewohnt
Eh scho wuascht
An einem Würstelstand kommen nun allerlei sonderbare Figuren zusammen, um sich Gedanken zu machen, wie die Toten kommunizieren. Was macht eine "scheene Leich" aus? Und wie stellen sich die Trauerfeierlichkeiten dar? All dies sind Fragen, denen sich Fritsch anzunähern versucht.
Fazit der Kritik
"Zentralfriedhof" von Herbert Fritsch ist ein Stück, das man so selten auf der Theaterbühne zu sehen bekommt. Die elf DarstellerInnen geben das skurrile Geschehen ohne Text durch ihre Körpersprache, Mimik oder Röcheln vor einem schwarzen Hintergrund mit Neonelementen wider. Wer klassisches Theater bevorzugt, wird von dieser eigenwilligen Darbietung enttäuscht sein.
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Autorin: Isabel Victoria
FotoCredits: Matthias Horn
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