Im Theater Nestroyhof Hamakom stellte Zora Howard im Rahmen der Wiener Festwochen am 29. Mai ihr Stück "The Master's Tools" vor. Diese Inszenierung handelt von
Tituba, einer der ersten angeklagten Frauen in den Salem-Hexenprozessen. Howard zieht hier den Monolog heran, um die komplexen Themen von Identität und Machtstrukturen genauer unter die Lupe zu
nehmen.
Herrscherin über eigenen Mythos
Durch die eindrückliche Verkörperung von Portia wird Tituba eine lebendige, vielfältige Figur, die humorvolle als auch horroartige Elemente in sich vereint. Howard zeigt auch, wie Tituba nun ihre eigene Geschichte in die Hand nimmt und zur Herrscherin ihres eigenen Mythos wird.. All dies wird von stimmungsvollen Licht- und Soundeffekten untermalt, welche die emotionalen Tiefen der Aufführung hervorheben.
Zwischen Schrecken und Humor
Es werden hier von der Darstellerin die dualen Aspekte von Titubas Charakter auf eine einzigartige Art Weise dargeboten. Sie bewegt sich zwischen Angst und Gelassenheit, wodurch die Zerrissenheit und die Stärke dieser historischen Figur hervorgehoben wird. Die Regie von Zora Howard betont diese Gegensätze und schafft eine intensive Atmosphäre, die das Publikum mitreißen soll.
Zeitlos und aktuell
"The Master's Tools" ist nicht nur eine historische Wiedergabe, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit heutigen Machtkonstrukten und Identitätsfragen. Es wird gezeigt, wie relevant die vergangenen Themen auch heute noch sind. Außerdem wird man dazu angeregt, über die Werkzeuge nachzudenken, die zur Unterdrückung genutzt werden und wie diese zu überwinden sind.
Fazit
"The Master's Tools" im Theater Nestroyhof ist eine tiefgründige und packende Aufführung, die historische Ereignisse und aktuelle gesellschaftliche Themenkomplexe zusammenführt. Erwähnenswert ist vor allem die kraftvolle Darstellung der Performerin, unterstützt durch eine klangvolle Geräuschkulisse. Es ist ein Stück, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und im Gedächtnis bleibt.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredits: Nurith Wagner-Strauss
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