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Wiener Nostalgie - Vernetzte Erinnerungen an Emil Singer - Jüdisches Museum Dorotheergasse

Wiener Nostalgie | Kritik | Jüdisches Museum

Das Jüdische Museum Wien zeigt noch bis 1. September 2024 eine Ausstellung, die sich der vielschichtigen Geschichte Wiens und der jüdischen Gemeinschaft widmet. "Wiener Nostalgie – Vernetzte Erinnerungen an Emil Singer" ist eine Hommage an den jüdischen Fabrikanten und Sammler Emil Singer.

Wiener Nostalgie | Kritik | Jüdisches Museum

 

Ein Leben in Bildern und Objekten

Emil Singer, geboren 1867, war nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch ein passionierter Kunstsammler und Mäzen. Im Rahmen der aktuellen Schau wird seine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken, Fotografien und persönlichen Gegenständen präsentiert, die ein bewegendes Bild seiner Zeit zeichnen. Hervorzuheben sind die zahlreichen Fotografien, die Singer selbst angefertigt hat und die das Alltagsleben in Wien dokumentieren.

 

Wiener Nostalgie | Kritik | Jüdisches Museum

 

Vernetzung von Erinnerung 

Emil Singer war nicht nur eine herausragende Einzelperson, sondern Teil eines großen Netzwerks von Intellektuellen, Künstlern und Geschäftsleuten. Die Ausstellung beleuchtet diese Verbindungen durch eine Vielzahl von Dokumenten, Briefen und persönlichen Aufzeichnungen. Diese Vernetzungen sind es, die die Erinnerung an Singer und seine Zeitgenossen lebhaft machen und die Bedeutung kollektiver Erinnerungskultur unterstreichen.

 

Wiener Nostalgie | Kritik | Jüdisches Museum

 

Verfolgung und Verlust

Die Schau spart auch die düsteren Kapitel in Singers Leben und der jüdischen Geschichte Wiens nicht aus. Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden viele jüdische Familien, darunter auch die Singers, verfolgt und vertrieben. Emil Singer selbst musste fliehen und verlor einen Großteil seiner Sammlung und seines Vermögens. Durch persönliche Zeugnisse und historische Dokumente wird an die Schrecken und die Resilienz der jüdischen Gemeinschaft erinnert.

 

Wiener Nostalgie | Kritik | Jüdisches Museum

 

Fazit

"Wiener Nostalgie – Vernetzte Erinnerungen an Emil Singer" im Jüdischen Museum Wien ist eine berührende und aufschlussreiche Ausstellung, welche die unterschiedlichen Facetten von Emil Singers Leben und der jüdischen Geschichte Wiens darstellt. Sie zeigt eindrucksvoll, wie individuell und kollektiv gelebte Erinnerungen die Vergangenheit bildhaft halten und die Bedeutung kultureller Vernetzung unterstreichen.

 

Hier geht´s zur Ausstellung

 

Autorin: Isabel Victoria

 

FotoCredits: JMW / Schenkung Dr. Sandy Rikoon

 

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