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Broncia Koller-Pinell - Eine Künstlerin und ihr Netzwerk - Unteres Belvedere

Broncia Koller-Pinell | Kritik | Unteres Belvedere

Im Unteren Belvedere ist noch bis zum 8. September 2024 die Sonderausstellung "Broncia Koller-Pinell - Eine Künstlerin und ihr Netzwerk" zu sehen. Das Museum widmet der Künstlerin, die vor allem in der Wiener Moderne um 1900 großes Ansehen fand, nun eine umfassende Retrospektive, in der ihre Hauptwerke aus sämtlichen Schaffensphasen präsentiert werden.

Broncia Koller-Pinell | Kritik | Unteres Belvedere

 

Ein wichtiges Netzwerk

1908 konnten einige VertreterInnen der Secession, von der sich zuvor abwandten, mit der Kunstschau einen großen Erfolg verzeichnen. Im Rahmen dieser Ausstellung wurden Werke von 130 KünstlerInnen präsentiert -  eine davon war auch Bronica Koller-Pinell, die mit vier Gemälden und neun Holzschnitten vertreten war. 1909 fand ihr Oeuvre Eingang in die Internationale Kuntschau. Die daraus entstandene Kuntschaugruppe war bis 1932 ein wichtiges Netzwerk für sie.

 

Broncia Koller-Pinell | Kritik | Unteres Belvedere

 

Neue Wege

Egon Schiele gründete 1909 die Neukunstgruppe, die eine bedeutende Rolle für den Expressionismus spielte. 1913 trat diese Vereinigung der Kunstschaugruppe bei, der auch Koller-Pinell angehörte. Es entstand ein reger Austausch mit der neuen Generation, wodurch sich ihr Stil veränderte. Broncia Koller-Pinell und ihr Mann waren mit den jungen KünstlerInnen nicht nur freundschaftlich verbunden, sondern förderten sie auch durch Ankäufe.

 

Broncia Koller-Pinell | Kritik | Unteres Belvedere

 

Offenheit

In ihrer späten Schaffensphase war Koller-Pinell in einem stetigen Dialog mit ihrer Tochter Silvia, die sich der Neuen Sachlichkeit zuwandte. Wie schon zuvor nahm die Künstlerin auch diesmal diese Impulse in ihre Werke auf und verwendete eine realistische Malweise für ihre Stillleben. Bis 1931 war Koller-Pinell mit ihren Werken europaweit in Ausstellungen vertreten. Dies änderte sich jedoch schlagartig 1932 mit dem aufkommenden Nationalsozialmus.

 

Broncia Koller-Pinell | Kritik | Unteres Belvedere

 

Fazit

Die Ausstellung über Broncia Koller-Pinell im Unteren Belvedere ist nicht nur eine Würdigung ihres Lebenswerks, sondern auch eine Einladung, sich mit den fundamentalen Fragen der Kunst auseinanderzusetzen. Sie zeigt eindrucFksvoll, dass Koller-Pinell eine Künstlerin von internationalem Rang ist, deren Werk sowohl in seiner ästhetischen Qualität als auch in seiner konzeptionellen Tiefe überzeugt.

 

Hier geht´s zur Ausstellung

 

Autorin: Isabel Victoria

 

FotoCredits: 1 & 2:  Sammlung Eisenberger, Wien; 3 & 4: Belvedere Wien; 5: Belvedere Wien/Johannes Stoll

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