Die Albertina zeigt noch bis zum 26. Jänner 2025 in einer umfassenden Schau die Werke des US-amerikanischen Künstlers Robert Longo. Bekannt für seine überdimensionierten Kohlezeichnungen, beschäftigt sich Longo seit Jahrzehnten mit den politischen und sozialen Spannungen unserer Zeit.
Politik in Schwarz und Weiß
Robert Longos Kunst ist unmissverständlich politisch. Seine großformatigen Kohlezeichnungen fangen Momente ein, die uns in ihrer Intensität innehalten lassen. In der Albertina wird dies besonders deutlich in Werken, die auf ikonische Pressefotografien zurückgreifen: Demonstrationen, Naturkatastrophen oder der Fall des World Trade Centers. Longo stilisiert diese Motive durch die Reduktion auf Schwarz und Weiß, wodurch sie eine universelle Bedeutung erlangen.
Monumentale Technik und Präzision
Die technische Herangehensweise des Künstlers ist ein weiterer Fokus der Ausstellung. Jede seiner Kohlezeichnungen ist äußerst detailliert und wirkt fast hyperreal . Die enorme Größe der Werke gibt uns das Gefühl, in die Szenen hineingesogen zu werden. Longos Technik ist ein Mittel, um die innere Unruhe unserer Zeit darzustellen.
Das Unbehagen der Gegenwart
Longos Werke konfrontieren uns mit den Schattenseiten der Moderne. Seine Abbildungen von Naturkatastrophen oder von Demonstrationen rufen nicht nur visuelle Bewunderung hervor, sondern lösen auch ein Unbehagen aus. Longo zwingt die BetrachterInnen, sich mit der Verletzlichkeit der Welt auseinanderzusetzen, in der wir leben.
Fazit
Die Ausstellung in der Albertina zeigt Robert Longo als einen Künstler, der sich nicht scheut, die großen Themen der Gegenwart aufzuzeigen. Seine monumentalen Zeichnungen sind nicht nur ästhetisch beeindruckend, sondern auch ein Statement gegen das Wegsehen. Mit einer fast beklemmenden Genauigkeit hält Longo uns den Spiegel vor und fordert uns auf, die Schattenseiten unserer Zeit anzuerkennen.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCRedits: Robert Longo Studio
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