Am 29. Oktober fand die Premiere von "FUNNY. BRANDSTIFTER" im Off-Theater statt. Es handelt sich hierbei um das neueste Mashups vom Bernhard Ensemble, in dem Max Frisch' "Biedermann und die Brandstifter" und der Film "Funny Games" aufeinandertreffen.
Pseudo-liberal
Zu Beginn werden wir eingeführt in die heile Welt der Familie Biedermeier. Diese verbringt ein bourgeoises, aber auch pseudo-liberales Leben. Das Ehepaar Siegfried und Babsi hat sich scheinbar damit abgefunden, dass sich die Tochter Gigi an diesem Tag als Hund definiert.
Ein paar Eier
Diese Idylle wird durchbrochen, als plötzlich ein Mann im Garten steht und sich Eingang verschafft, um sich ein paar Eier zu erbitten. Der Fremde wirkt eigenartig sympathisch und schnell wird klar, dass ihr Leben in Gefahr ist. Grenzen zwischen Fakt und Fake verschwimmen immer mehr ineinander und macht die Biedermeiers letztlich zu Gefangenen ihres eigenen Lifestyles.
Eindringliche Intensität
Schon das Bühnenbild der Inszenierung ist eine atmosphärisch aufgeladene Kulisse. Das Setting wird durch Licht- und Klangeffekte zur intensiven Bühne eines dunklen, fast surrealen Szenarios. Unterstützt von eindringlicher Musik und Geräuschen, die die düstere Stimmung verstärken, wird gezeigt, wie visuelle und akustische Elemente auf kleinstem Raum wirken können.
Fazit
„FUNNY. BRANDSTIFTER“ im Off-Theater Wien ist ein spannungsgeladener Theaterabend, der in seiner Mischung aus schwarzem Humor und ernsthafter Reflexion durchaus in Erinnerung bleibt. Ein Stück, das zeigt, dass die Abgründe des Menschlichen nicht nur erschreckend, sondern auch komisch sein können.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredits: 1: Walter Mussil; 2.-5: Günter Macho
Kommentar schreiben