Am 15. Januar 2025 feierte "Aqua Tofana" von Ivana Sokola Premiere im Kosmos Theater. Der Titel verweist auf ein im 17. Jahrhundert von Frauen entwickeltes Gift, das zum Gattenmord eingesetzt wurde, und steht für den Widerstand gegen patriarchale Unterdrückung.
Ein Chor der Furien
In einer unterirdischen Höhle versammeln sich FLINTA*-Personen aus verschiedenen Jahrhunderten, um dem patriarchalen Druck zu entfliehen und ihre Erfahrungen, Wut und Fragen zu teilen. Die Inszenierung nutzt den Stimmkörper als Waffe und erforscht das transformative Potenzial von Wut.
Bühnenbild und musikalische Untermalung
Das Bühnenbild und die Kostüme erzeugen eine düstere und einladende Atmosphäre, die uns in die Tiefe der Höhle und Emotionen zieht. Die Begleitmusik unterstützt die Inszenierung mit Klängen, die die Spannung und Intensität der dargestellten Gefühle verstärken. Die Lichtgestaltung unterstreicht die Stimmung des Stücks.
Gegen patriarchale Gewalt
"Aqua Tofana" thematisiert die historische und aktuelle Unterdrückung von Wut bei weiblich gelesenen Personen, die oft als Hysterie dargestellt wurde. Das Stück fordert das Publikum auf, die transformative Kraft der Wut anzuerkennen und als Mittel des Widerstands zu verstehen.
Fazit
"Aqua Tofana" ist eine kraftvolle Inszenierung, die mit ihrer Intensität und ihrem tiefgründigen Thema fesselt. Die gelungene Kombination aus Schauspiel, Musik und Bühnenbild macht das Stück zu einem theatralen Erlebnis, das die Bedeutung von Wut als transformative Kraft im Kampf gegen patriarchale Strukturen hervorhebt.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredits: Bettina Frenzel
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