
Die Volksoper Wien zeigt mit "Anatevka" ein Musical, das uns in die Welt des namengebenden Schtetls 0entführt. Unter der Regie von Matthias Davids wird die Geschichte des Milchmanns Tevje und seiner Familie erzählt.

Brüchige Traditionen
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen der Milchmann Tevje und seine Frau Golde, die mit ihren fünf Töchtern im jüdischen Schtetl Anatevka leben. Die Heiratspläne der Töchter stehen im Gegensatz zu Tevjes Traditionsbewusstsein. Als ein Pogrom über Anatevka verhängt wird, wird die Familie auseinandergerissen.

Innere Konflikte
In dieser Inszenierung schlüpft Cornelius Obonya in die Rolle des Tevje und gibt damit sein Debüt an der Volksoper. Seine Interpretation ist sowohl sympathisch als auch empathisch, wodurch er die inneren Konflikte des Charakters zwischen Tradition und Wandel authentisch auf die Bühne bringt.

Zwischen Tradition und Moderne
Die Regie von Matthias Davids bleibt der ursprünglichen Erzählung treu und verzichtet auf übermäßige Interpretationen. Die Bühnenbilder und die Kostüme schaffen eine atmosphärische Darstellung des frühen 20. Jahrhunderts in Russland. Die Choreografie ergänzt die Inszenierung mit dynamischen Tanzsequenzen, die das kulturelle Erbe der jüdischen Gemeinschaft zum Leben erwecken.

Fazit
"Anatevka" an der Volksoper ist eine gelungene Inszenierung, die sich vor allem durch starke schauspielerische Leistungen auszeichnet. Die zeitlose Geschichte über Familie, Tradition und Wandel bietet dem Publikum einen Abend voller Emotionen und regt zum Nachdenken an.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredits: Barbara Pálffy
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